Motivation durch besondere Wettbewerbe

[WA, 28.03.2020]

SPORTAKROBATIK

Beim TuS Bönen zeigt sich das Trainerteam in den Corona Zeiten sehr kreativ

 

Ein Riesenandrang herrschte seit dem vergangen Jahr bei den Sportakrobaten der TuS Bönen. "Wir haben zwei Anfängergruppen, eine mit 30 Kindern, eine mit 20 Kindern", blickt Trainerin Giulia Ritter auf den Boom. Dazu kämen aktuell 20 Interessierte auf der Warteliste. Bleiben die Drei- bis Zwölfjährigen auch am Ball, obwohl Trainingsstunden in der Bönener Goethehalle mindestens bis Mai ausfallen?

"Bisher haben wir keine Abmeldungen", weiß Ritter, "wir werden sehen, wer nach der Zwangspause wieder komm." Im Gespräch stahlt die lange Jahre selber aktive Sportakrobatin aber Zuversicht aus. Üben könnten die Kleinen auch für sich zuhause. Verschiedene kreative Challenges, also Aufgaben, hat sich das Trainerteam mit Eva Daude und Anna Heße, sowie Kira Oberdörfer, Anouk Richter und Julia Faerber ausgedacht. Alle zielführend. Zum Beispiel einen Kopfstandwettbewerb, bei dem zugleich verrückte Bewegungen gemacht werden sollten. Einen weiteren mit dem Thema: Wer hält die Kerze am längsten. "Die Kinder schicken uns Fotos und Videos", sagt Ritter.

 

Für die knapp 40 [Korrektur der Abteilung] Wettkampfsportler haben die Übungsleiter Hausaufgaben erstellt. Die Sportart verlangt ganzheitliches Training. Sportakrobatik setzt auf Kraft, Gelenkigkeit, Rhythmus- und Taktgefühl. "Das Krafttraining funktioniert ja auch mit dem eigenen Körpergewicht. Es sind bekannte Übungen wie Liegestütz und Klappmesser oder Kniebeugen", so Ritter, "Alle Körperteile werden trainiert. Wir haben natürlich die Wiederholungsanzahl an den Leistungsstand der Sportakrobatinnen angepasst." Einige der Kinder hätten zusätzlich zuhause auch die Möglichkeit mit so genannten Handstandgeräten Podestübungen zu trainieren.

Für den musischen Teil der Sportakrobatik hat Ritter in der vergangenen Woche ein Tanz-Workout erstellt. Das Video dient jetzt als Vorlage für die Wettkampfkinder.

Die Übungsleiter der TuS planen zudem ein Cybertraining, also eine Live-Aktion mithilfe des Internets. "DA würden wir dann alle zusammen trainieren", erklärt Ritter diese Art Videokonferenz mit viel Bewegung. Die technischen Voraussetzungen müssten aber noch abgeklärt werden.

Es sei schon ein Unterschied, ob man alleine übt oder in der Gruppe. Das soziale Miteinander in den gemeinsamen Turnstunde, der Zusammenhalt der Formationen fehle natürlich. "Das und die Motivation der Kinder versuchen wir mit den Challenges und dem WhatsApp-Kontakt aufrecht zu erhalten", sagt Ritter. Der Anreiz durch Wettkämpfe falle momentan ganz weg. Für die Zeit vor den Sommerferien rechnet die Trainerin mit keinem für Vollklasse-Sportakrobatin Anouk Richter und die [...] Formationen der TuS in der Nachwuchsklasse. "Auch wenn tatsächlich welche nicht abgesagt werden. Wir können ja frühestens im Mai zurück in die Halle. Da ist die Vorbereitungszeit [wahrscheinlich] zu kurz." Schweren Herzens sagte die TuS das bei den Teilnemern auch wegen der Übernachtung beliebte Nachwuchsturnier in Mainz im Juni ab. [Für viele Formationen kommt der Wettkampf nach so einer langen Pause einfach zu früh.]

 

Artikel: Markus Liesegang